Flexibler geht es gar nicht

Überwachung unbemannter Anlagen

Überwachung aus dem Orbit: Um Sicherheit und Funktionsweise unbemannter Anlagen zu überwachen, ist man im Industriekraftwerk Ludwigshafen, einem Tochterunternehmen der MVV Energiedienstleistungen GmbH, einen innovativen Weg gegangen. Per Satellitenkommunikationssystem von EuroSkyPark (ESP) werden die Bilder einer Videoüberwachungsanlage am Wasserwerk an den Leitstand im Kraftwerk geschickt. Mit großem Erfolg. Das Pilotprojekt kann Schule machen.

Wenn im Industriepark Giulini in Ludwigshafen Wasser für industrielle Prozesse benötigt wird, dann wird dazu Rheinwasser genutzt. Eigens dafür betreibt der Versorger des Standorts – die MVV Energiedienstleistungen GmbH mit ihrer Tochtergesellschaft, dem Industriekraftwerk Ludwigshafen – ein Wasserwerk am Ende des Kaiserwörth-Containerhafens rund einen Kilometer entfernt vom Industriepark. Vier große Pumpen dröhnen in den Tiefen des Gebäudes weit unter der Wasseroberfläche und fördern bis zu 1000 Kubikmeter Wasser stündlich. Verwendet wird es beispielsweise zur Kühlung des Kraftwerks oder in aufbereiteter Form für die chemische Industrie.

Auch wenn hier keine Trinkwasserqualität benötigt wird: Starke Verschmutzungen, wie sie beispielsweise durch die Havarie eines Schiffes verursacht werden können, beschädigen Pumpen samt Wasseraufbereitungsanlage. Wasserwerk und Hafenbecken ebenso wie die Pumpen selbst müssen deshalb ständig überwacht werden, damit die Förderung im Notfall sofort eingestellt werden kann. Diese Aufgabe löst man im Industriekraftwerk Ludwigshafen seit Neuestem mit Hilfe eines modernen Satellitenkommunikationssystems der EuroSkyPark GmbH. Denn einmal Orbit und zurück ist der unkomplizierteste Weg zu einer sicheren Überwachung.

ESP CEO Thomas Maul (r.) und Geschäftsführer Maik Thum.

„Früher haben wir die Überwachung per Standleitung gelöst“, erläutert Maik Thum, Geschäftsführer des Industriekraftwerks Ludwigshafen, die Vorgeschichte. „Doch die Telekom hat dieses Geschäft aufgegeben, und so waren wir gezwungen, eine neue Lösung zu suchen. Gegenüber den Alternativen, wie Mietleitungen, GSM oder Richtfunk, hat die Satellitenkommunikation hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Flexibilität und Sicherheit sehr gut abgeschnitten.“ Die Frage bei MVV Energiedienstleistungen war: Erfüllt das ESP System wirklich die hohen Anforderungen, die Versorgungsunternehmen an ihre Netze stellen müssen, um zuverlässig ihren Versorgungsauftrag zu erfüllen? Maik Thum war zuversichtlich und bereit, ein Pilotprojekt zu starten. Damit nimmt er eine Vorreiterrolle für den Unternehmensverbund ein. Denn der Bedarf an Systemen zur Messdatenerfassung, Überwachung oder Steuerung ist groß und nimmt ständig zu. Die MVV Energiedienstleistungen GmbH ist in den letzten zehn Jahren rasant gewachsen. Mit dem Energiecontracting betreibt der Teilkonzern ein dezentrales Geschäft, in das immer wieder neue Anlagen eingebunden werden müssen. „Das ESP System bietet uns genau diese Flexibilität, die wir beim Ausbau des Dienstleistungsgedankens der einzelnen Unternehmen und Standorte benötigen“, weiß Maik Thum. „Was wir hier im Pilotprojekt testen, können wir sehr sinnvoll auf andere Schwestergesellschaften übertragen.“

„Genau das ist ja der Vorteil unseres Systems“, bestätigt Jürgen Luckas, Projektleiter von ESP. „Wir können hier auf Knopfdruck neue Systeme einbinden und dezentrale Anlagen zentral überwachen. Einfacher und flexibler geht es eigentlich gar nicht. Wir bieten hier ein System zum Mitwachsen an.“ Zufrieden ist man bei ESP auch damit, dass hier ein höchst anspruchsvoller Kunde die Technik auf Herz und Nieren prüft. „Wir beweisen die Qualität und Zuverlässigkeit unserer Satellitenkommunikation – und das in den hohen Bandbreiten, die für die Übertragung von Bildern erforderlich sind.“ Gerade in den Bereichen Anlagenüberwachung und Security sehen die Entscheider der ESP GmbH und ihres Shareholders VSE NET denn auch einen wichtigen Zukunftsmarkt. „Mit dem ESP System sind alle Bandbreiten machbar. Dadurch sehen wir neben den klassischen Geschäftsfeldern wie Messen, Steuern und Regeln auch im Objektschutz hervorragende Marktchancen“, kommentiert Michael Leidinger, Geschäftsführer der VSE NET.

„Wir können hier auf Knopfdruck neue Systeme einbinden und dezentrale Anlagen zentral überwachen. Einfacher und flexibler geht es eigentlich gar nicht. Wir bieten hier ein System zum Mitwachsen an.“

Jürgen Luckas, Projektleiter (ESP)

Unterdessen schauen die Techniker im Leitstand auf dem Industrieparkgelände auf einen großen Monitor, der unter der Decke hängt. Er zeigt den Kaiserwörth-Hafen mit seinen Anlegestellen und die Pumpenanlage im Inneren des Wasserwerks: „Alles in Ordnung da draußen.“
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